Es gibt Tage und Zeiten im Jahr, die man einfach spürt, seien es nun datengebundene Feiertage oder die Jahreszeiten überhaupt.

Wir Weiler haben nun noch eine fünfte und für Fasnächtler gar wichtige Jahreszeit, die Fasnacht.

Wenn die Weihnachstfeiertage, wenn Neujahr und dann auch noch die heiligen drei Könige vorbei sind, wird ein echter Fasnächtler unruhig und diese Unruhe steigert sich immer mehr. Das ist die Zeit, in der sich viele Fasnachtscliquen Gedanken über Ihre Fasnachtsmottos machen. Es werden Pläne geschmiedet, es wird gebastelt und gewerkelt was das Zeug hält, um am Buurefasnachts-Sunndig den schönsten Fasnachtswagen präsentieren zu können. Das alles steigert die Vorfreude auf unsere Fasnacht die erst beginnt, wenn alle anderen eigentlich schon mit dem wilden Treiben abgeschlossen haben.

Am Tag nach Aschermittwoch ist bei uns in Weil Hemdglunki.Er läutet sozusagen den Beginn des Geschehens ein, danach brodelt es vier Tage lang in allen Gaststätten, Hallen und auf allen Plätzen.

Am Freitag abend ist dann ein grosses Guggen-Monsterkonzert, welches bei Alt und Jung gleichermassen beliebt ist und mit seinen schrägen Tönen die Menge begeistert.

Samstags wird traditionell die Buurefasnacht von den Vorsitzenden der IG-Strossefasnacht eröffnet. Wenn dann der erste Schlag und der erste schräge Ton der Guggenmusik ertönt, hat das Fiebern und das Zittern endlich ein Ende. Der Puls wird schneller und es juckt in allen Adern, jetzt ist sie endlich da, die Buurefasnacht!! Buntes Treiben herrscht jetzt in ganz Weil am Rhein. Besonders in Alt-Weil, wo sich Narren zwischen Lindenplatz, Jahnhalle und den umliegenden Gaststätten tummeln. Für viele ist es die Nacht der Nächte und es wird gefeiert bis in die Morgenstunden!

Am Sonntag läft dann alles wieder gemächlicher ab. Man trifft sich auf der Strasse um noch letzte Fasnachtsplaketten zu verkaufen und um mit anderen Fasnächtlern vor dem Umzug einen Plausch zu halten. Um 13.00 Uhr fängt der grosse Weiler Fasnachtsumzug an. Fasnächtler und Zuschauer am Strassenrand sind meist gleichermassen in Hochstimmung, was immer wieder Grund genug ist, Leute aus Nah und Fern anzulocken. Nach dem Umzug wird gefeiert was das Zeug hält. Das erfordert jede Menge Kondition, besonders dann, wenn man noch mit zum Fasnachtsfeuer auf den Tüllinger Berg marschieren möchte!

Das Fasnachtsfeuer beendet den Fasnachtszauber und ist somit die letzte Station unsere Buurefasnacht. Schade, dass alles schon wieder vorbei ist! Wenn die Weiler Fasnächtler ihr Häs ausziehen, tun sie das nicht ohne es vorher lauthlas bedauert zu haben. Was ihnen jetzt noch bleibt ist die Glut, die die Fasnacht in ihnen entfacht hat, um im nächsten Jahr wieder vom Fasnachtsfieber infiziert zu werden!!